'HORIZON - ins Wasser geschrieben', Kunsthalle Wilhelmshaven


Raumsituation in den Gerichtshöfen Berlin, Führung mit Dr. Sabine Flach


Videostill aus dem Video: 'byond the horizon'

HORIZON
Kunsthalle Wilhelmshaven 2016
Gerichtshöfe Berlin 2012
White Box München 2011

Innerhalb des durch die Architektur vorgegebenen Raums installiert Bärbel Hische vermittels von der Decke herabhängenden transparenten Leinwände für ihre Besucher Passagen: auf die Leinwände sind Begebenheiten eines Sommertages am Meer projiziert: schemenhaft, schattengleich lassen sich Menschen und Tiere erkennen, Wasser und Horizont erahnen. Der Besucher der Installation ist aufgefordert, in dem durch die Platzierung der Leinwand geteilten Umraum der Installation hin- und her zu gehen. Mit dieser einfachen Bewegung geschieht dem Betrachter jedoch etwas: er wird zum ‚Wanderer zwischen den Welten‘; des architektonischen Realraums, dem durch das Video erzeugten Projektionsraum und dem Raum der Imagination des Betrachters. Durch seine Körperbewegungen werden die Leinwände in Bewegung versetzt, schwingen und bewegen den gesamten Raum. Die durch die Künstlerin evozierte Wahrnehmung von Kunst generiert sich für ihre Betrachter damit wesentlich atmosphärisch, ihr Sinn wäre sodann ein Körper, der in diesem Falle also immer schon ein movens, also eine ikonische – bildhafte - Kinetik umfasst. Das heißt: erzeugt wird ein kinästhetisches Erleben; aber auch das ist ein Verhalten, in diesem Kunstwerk umgesetzt durch eine räumliche Befindlichkeit. Ins Wasser geschrieben baut also ein Wahrnehmungsfeld auf, in das der Betrachter immer schon integriert ist – und genau damit ist dieses Kunstwerk keine Anschauung eines Sachverhalts, sondern ein Erleben, das über die Erfahrung des Da-Seins, als bloßer Anwesenheit weit hinausgeht. Prof. Dr. Sabine Flach Berlin/New York/Wien